Das Unterbewusstsein und wie Dein Kind seine Welt wahrnimmt
Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du Dein Kind nicht vollständig verstehst oder nicht den Zugang
zu Deinem Kind bekommst, den Du gerne hättest? Heute möchte ich mit Dir gemeinsam dieser Fragestellung auf den Grund gehen und Dir Tipps geben, was Du tun kannst, um Dein Kind besser zu verstehen. Gleich eins vorweg, das Unterbewusstsein ist hier der Schlüssel. Das Unterbewusstsein spielt auch eine elementare Rolle für den Erfolg und die nachhaltige Wirkung des Coachings Deines Kindes. Je mehr mit dem Unterbewusstsein zusammengearbeitet wird, desto effektiver und andauernder die Wirkung des Coachings. Vielleicht hast Du im Kontext mit dem Unterbewusstsein schon mal so Sätze gehört wie, „wir nehmen nur 5 % mit unserem vollen Bewusstsein wahr, die anderen 95 % nehmen wir unterbewusst war“. Lass uns mal schauen, warum das so ist und wie das mit Deinem Kind zusammenhängt.
Was ist das Unterbewusstsein? – Aufgabe, Funktion und Aufbau
Das Unterbewusstsein als Schutz- und Filterfunktion
Du kannst Dir das Unterbewusstsein wie einen großen Eisberg vorstellen. Das Bewusstsein ist hier die Spitze des Eisbergs – also der Teil über der Wasseroberfläche. Das Unterbewusstsein stellt den großen Teil des Berges unter der Wasseroberfläche dar. Die Wasseroberfläche kannst Du als die erste Funktion des Unterbewusstseins betrachten. Das Unterbewusstsein besitzt eine Schutz-und Filterfunktion für unser gesamtes System und vor allem für unser Gehirn.
Wie Du selbst weißt, sind wir und auch vor allem Dein Kind jederzeit, auch wenn wir schlafen verschiedenen Reizen ausgesetzt. Pro Sekunde prasseln auf uns 11 Millionen Sinneseindrücke ein. Unser Bewusstsein kann davon nur ca. 40 verarbeiten. Der Rest fließt in unser Unterbewusstsein. Diese Reize können Bilder, Töne, Geräusche, Farben, Gerüche, und viel mehr sein. Würden wir diese Reize alle wahrnehmen, wären wir total überfordert. Damit das nicht passiert, filtert das Unterbewusstsein, welche Informationen es an unser Gehirn weiterleitet. Gleichzeitig bedeutet dies dann aber auch, dass jeder Mensch die Welt unterschiedlich wahrnimmt. Daraus folgt, es gibt nicht DIE eine Wahrheit, sondern wir nehmen die Welt vollkommen subjektiv wahr. Ein anderer Mensch, zum Beispiel Dein Kind, nimmt daher die Welt nie so wahr wie Du. Auf der Erde gibt es 7,7 Mrd. Menschen – folglich gibt es auch 7,7 Mrd. unterschiedliche Wahrheiten bzw. Welten.
Nimm Dir mal kurz einen Moment Zeit und frage dich, wie Dein Kind seine Welt wahrnimmt. Das kannst Du am einfachsten machen, indem Du Dir die unterschiedlichen Wahrnehmungstypen anschaust. Es gibt fünf verschiedene Arten, wie wir die Welt wahrnehmen können. Ich werde mich in diesem Beitrag auf die drei Wichtigsten fokussieren. Bei den Wahrnehmungstypen geht es nicht um gut oder schlecht oder richtig und falsch, es geht darum, dass Du verstehst, wie Dein Kind seine Welt wahrnimmt und wie Du besseren Zugang zu Deinem Kind bekommen kannst.
Die 3 Haupt-Wahrnehmungstypen – visuell, auditiv und
kinästethisch
Du siehst hier eine Übersicht über die 3 Haupt-Wahrnehmungstypen. Noch eine Anmerkung am Rande: In den seltensten Fällen treten diese Ausprägungen in der Reinform auf.
Die 3 Haupt-Grundausprägungen sind:
Ich gebe Dir zu den unterschiedlichen Wahrnehmungstypen und deren Zusammenspiel im Alltag gerne ein Beispiel
aus einem meiner Coachings: Ich hatte mal ein Kind im Coaching, da war das Kind eher ein kinästhetischer Typ und die Mutter war eher visuell geprägt. Sie kam unter anderem zu mir, weil sie nicht mehr weiterwusste: Immer wenn sie ihr Kind etwas gefragt hat z.B. Wie war es heute in der Schule? Wie war die Klassenarbeit? Wie geht es Dir? Dann hat sich das für die Mutter so angefühlt, als würde sie eine Ewigkeit, auf die Antwort ihres Kindes warten. Dadurch wurde die Mutter ungeduldig und teilweise war sie auch verärgert, weil sie dachte, dass das Kind einfach kein Bock hat mit ihr zu reden. Um die Antwort dann zu beschleunigen, kam es hin und wieder vor, dass sie immer wieder bei ihrem Kind nachgehakt hat. Dadurch hat sich ihr Kind überfordert gefühlt und ist teilweise ausgerastet. Als die Mutter dann verstanden hatte, dass ihr ein kinästhetischer Typ ist und einfach länger braucht, weil es sich in die Antworten hineinfühlt, war es für sie einfacher Geduld mit ihrem Kind zu haben. Die Mutter hat auch verstanden, dass das Kind zwar länger für seine Antworten braucht, weil es in sich hineinfühlt, sie hat aber auch verstanden, dass, wenn das Kind dann aber was sagt oder sich entscheidet, es Hand und Fuß hat. Das heißt, die Tendenz, dass das Kind unüberlegte Entscheidungen trifft, die sinkt. Die Mutter kann diese Fähigkeit mittlerweile nun als Geschenk sehen, um bei sich selbst das Tempo rauszunehmen und in die Erlebniswelt des Kindes einzutauchen, indem es das Kind nach seinen Gefühlen fragt. Die Mutter fragt zum Beispiel nicht mehr: Wie war es heute in der Schule? Sondern sie fragt: Wie hast Du Dich heute in der Schule gefühlt?
Ich lade Dich ein, probiere es für Dich mal aus. Zu welchem Wahrnehmungstyp tendiert Dein Kind?
- Wenn Dein Kind Dir was erzählt, erzählt es dann vorrangig in Bildern, Geräusche oder in Gefühlen?
- Wie nimmst Du selbst die Welt wahr?
- Versuche mal, wenn Du mit Deinem Kind sprichst, seine Wahrnehmungssprache zu nutzen.
Sieh es einfach mal als ein Spiel an, um tiefer in die Welt Deines Kindes einzutauchen, und vielleicht erkennst Du dann auch Unterschiede zu Deiner eigenen Wahrnehmung. Ich lade Euch dazu ein, Euch gegenseitig Eure Welten zu erklären.
Die Analyse, wie Dein Kind mittels seines Unterbewusstseins die Welt filtert, ist ein wesentlicher Bestandteil zu Beginn meiner Coachings. Danach tauche ich in die Erlebniswelt Deines Kindes ein und richte mein gesamtes Coaching individuell nach Deinem Kind aus. Die Ausrichtung des Coachings innerhalb der Erlebniswelt Deines Kindes ist somit einer der Schlüsselbausteine, damit Coaching nachhaltig wirkt und erfolgreich ist.
Das Unterbewusstsein hat neben der Filter-und Schutzfunktion auch die Funktion einer Datenbank.
Das Unterbewusstsein als Datensammler
Unser Unterbewusstsein hat aber nicht nur die Aufgabe uns zu schützen und die Informationen und Reize, die von außen kommen zu filtern. Sondern es hat auch die Aufgabe alle Daten zu sammeln, die es bekommt. Der Eisberg unter der Wasseroberfläche ist so groß und massiv, weil darin alles abgespeichert ist, was wir in unserem Leben erlebt haben. Ja, unser Unterbewusstsein speichert wirklich alles ab, alles was Du oder Dein Kind gedacht, gesehen oder getan habt, ja sogar die ersten Erfahrungen im Mutterleib sind darin abgespeichert. Aus all diesen Informationen werden Muster generiert, die sich dann im Außen als Körperreaktionen, Verhaltensweisen oder Glaubensüberzeugungen zeigen. Diese Muster laufen im Hintergrund ab. Das heißt, wir bekommen das meiste davon gar nicht mit. Dies ist ein sehr großer Vorteil, denn diese unbewusst
ablaufenden Programme sparen uns somit enorm viel Energie, weil wir nicht alles neu lernen müssen. Vielleicht kannst Du Dich ja auch noch an Deine ersten Fahrstunden erinnern, falls ja dann weißt Du sicherlich noch, wie viel Energie Dich das Autofahren gekostet hat. Und jetzt, jetzt ist es total einfach und Du denkst gar nicht mehr richtig nach, was Du machst. Das ist so, weil diese Muster unterbewusst ablaufen. Und diese Programme machen 95 % von uns aus. Folglich triffst Du bzw. Dein Kind nahezu alle eure Entscheidungen unbewusst. Das ist gut, wenn nur unbewusste Programme ablaufen, die positiv sind und Dein Kind in seinem persönlichen Wachstum fördern sowie es stärken. Oftmals ist das aber leider nicht der Fall, denn das Unterbewusstsein speichert ALLE Erfahrungen ab. Es speichert also nicht nur die positiven, schönen und stärkenden Erfahrungen ab, sondern auch all die negativen Informationen, wie z.B. die Erinnerungen und Gefühle, die Dein Kind hatte, wenn es eine schlechte Mathe-Arbeit zurückbekommen hat oder wenn es ausgelacht worden ist. Je öfter Dein Kind solche oder ähnliche Situationen erlebt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Dein Kind Glaubensüberzeugungen entwickelt, die es blockieren und dann vielleicht daran hindern Dinge zu tun, aus Angst sie falsch zu machen.
Aber weißt Du, was das Gute daran ist? Wir können unser Unterbewusstsein umprogrammieren. Wie das geht? Dazu jetzt mehr.
Wie können wir das Unterbewusstsein umprogrammieren?
Wie du weißt, nehmen wir lediglich 5% bewusst war. Das heißt, wenn wir also eine Glaubensüberzeugung, eine Einstellung oder eine bestimmte Verhaltensweise verändern oder unsere Gesundheit, persönliche Leistungsfähigkeit sowie unsere Erfolge beeinflussen wollen, müssen wir das Unterbewusstsein auf unsere Seite ziehen. Und dies ist nicht so einfach, da wir ja nur 5 % unserer Muster und ablaufenden Programme bewusst wahrnehmen. Das heißt aber auch, dass wir aktuell nur bewusst 5 % einsetzen, um unsere Ziele zu erreichen. Um Dir das mal bildlich vorzustellen. Stell Dir vor Du willst mit Deiner Familie in Urlaub fahren – die gesamte Strecke, also unser volles Potential beträgt 1000 km und nach 50 km bleibt Dein Auto liegen, weil dann Dein bewusstes Potential aufgebraucht ist. Gibst Du deshalb auf? Nein, Du willst ja in den Urlaub fahren. Du rufst also den Service an und schaust, dass ihr irgendwie in den Urlaub kommt. Aber wie ist das in unserem Alltag und in dem unserer Kinder? Da geben wir meistens auf, weil uns unser unbewusstes Potential in dem Fall die letzten 950 km gar nicht bewusst sind. Vielleicht irritiert Dich das Beispiel jetzt. Das soll auch so sein, das habe ich bewusst so gewählt, um Dir zu zeigen, dass Du immer Wege findest, wenn Du wirklich etwas willst – nämlich in den Urlaub fahren. Und so wird auch Dein Kind immer Wege finden, wir müssen nur die Blockaden, die im Weg sind wegräumen. Und um diese Blockaden wegzuräumen brauchen wir unser Unterbewusstsein.
Stell Dir jetzt mal vor, was Dein Kind erreichen würde, wenn es nicht 5 % nutzt, sondern z.B. 20 %. Was wäre, wenn wir die unbewusst ablaufenden Programme auf Erfolg und persönliches Wachstum umprogrammieren?
Wie viel leichter würde dann Dein Kind lernen, wie viel freie Familienzeit hättet ihr dann, wenn das Lernen mit Leichtigkeit geht? Und genau hier setzt mein Coaching an – ich sorge dafür, dass Dein Kind eine ganz tiefe Freundschaft mit seinem Unterbewusstsein eingeht und beide an einem Strang ziehen, sodass es für Dein Kind leichter
geht.
Wie das geht, erfährst Du in meinem nächsten Blogeintrag.
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Falls Du Fragen hast, kontaktiere mich gerne.
Bis bald,
Deine