Hallo und herzlich Willkommen,
„Was ess ich? Was hab ich heute schon gegessen? Was mach ich heute noch? Hab ich heute noch Zeit für Sport? Oh, ich bin da und da eingeladen, dann muss ich davor noch Sport machen, um die kcal vorzuverbrennen oder doch lieber danach, dass ich sie nachverbrenne und dann mit einem leereren Bauch schlafen gehe und dann der Nachbrenneffekt über Nacht krasser ist?“
All das sind Fragen, die ich mir früher gestellt habe. Und genau deshalb sprechen wir heute über meine Essstörung von damals und meine damit verbundene Sportsucht, die sich aufgrund meiner Essstörung entwickelt hat…und ich werde auch ein bisschen über binge-eating und emotionales Essen sprechen.
Ein paar kurze Anmerkungen vorweg:
Klar, ist mir bewusst, dass ein Blogbeitrag dieses facettenreiche Thema nie umfassend beleuchten kann…zusätzlich bin ich auch in keinster Weise im Bereich Ernährung oder Sport ausgebildet..Ich möchte dich heute einfach ein bisschen in meine Geschichte mit reinnehmen und meine Erkenntnisse und meine Tipps mit dir teilen.
Also lass uns starten: Vielleicht ganz vorweg bzgl. Essstörung: Ich war nie in einer Klinik. Ich musste nie zwangsernährt werden und ich hatte auch nie Bulimie (also Ess-Brech-Sucht)..vermutlich hatte ich das nie, weil ich es einfach mega widerlich finde, mich zu übergeben und das nicht wirklich kann..also..aber das um das einfach mal klarzustellen.
Wir reden hier jetzt auch nicht von Gewichtsschwankungen von 20, 30, 40 kg oder mehr. Nein, ich war normalgewichtig und dann natürlich eher irgendwann viel zu wenig…aber ich hatte Kraft..ich hab auch in der Zeit ein normales Leben gelebt..ich musste mich nicht von meinem Studium beurlauben lassen oder was auch immer…auch, das ist mir wichtig, dass du das weißt.
So, und um ein paar Zahlen zu nennen: Ich bin 1,69m groß und hatte Tiefstgewicht 53kg und Höchstgewicht 68kg…wie viel ich aktuell wiege, hab ich keine Ahnung, weil ich nicht mehr auf die Waage stehe…vor einem Jahr im Personal Training wurde ich gewogen, da waren es 63kg und ich würde sagen, dass es immer so irgendwo zwischen 62-65kg schwankt. Und im Endeffekt ist es auch völlig egal, wie viel ich wiege, Hauptsache ich fühle mich wohl in meinem Körper und bin gesund.
So, jetzt wo Zahlen, Daten und Fakten geklärt sind, zu meiner Geschichte.
Als Kind und Jugendliche habe ich mir nicht so wirklich einen Kopf über mein Gewicht oder meine Figur gemacht, weil mit der war ich ziemlich zufrieden….das haben die anderen mir auch gespiegelt: Als ich ja gemobbt worden bin und mir gesagt worden ist: „Kopf abschneiden, Körper kann man behalten“ Naja, also ja Körper war ich schon happy mit….
Klar, hab ich auch da schon auf meine Figur geachtet…aber das ging in keine Extreme…also ich hab Sport gemacht, war einmal die Woche Schwimmen und hab eigentlich gegessen, was ich wollte…hab ich am einen Tag gemerkt, dass ich zu viel hatte, hab ich automatisch, weil ich keinen Hunger hatte, am nächsten Tag weniger gegessen und alles war easy…
Die Optimierungen an meinem Körper fingen dann in meiner Bankausbildung an…aber so richtig krass wurde es erst im Bachelor-Studium…man muss jetzt dazu wissen, dass sich nach meiner Bankausbildung unsere Eltern getrennt haben..also unsere, weil ich hab noch einen Bruder…wobei die Trennung bzw. Scheidung unserer Eltern…also das war eher für jedes einzelne Familienmitglied von uns Befreiung…
Kurz nach dieser Trennung kam aber auch noch dazu, dass dann auch mit meinem allerersten Partner mit dem ich 5,5 Jahre zusammen war, Schluss war…und zusätzlich war ich ja auch nicht so happy in der Bank…und schlussendlich hab ich irgendwie vor Trauer wenig gegessen…heißt, in dem Zeitraum hab ich auch in kürzester Zeit einiges an Gewicht verloren…ich hatte kein Appetit…muss aber auch sagen, dass mir das gerade recht kam, weil ich in der Bankausbildung etwas an Gewicht zugenommen hatte…demnach war der Gewichtsverlust aufgrund der Traurigkeit gerade passend…ich muss aber auch dazu sagen, dass ich irgendwann an einem Punkt war, wo ich diese Traurigkeit einfach als Ausrede genommen habe und einfach weniger gegessen habe, weil ich dann Angst hatte, wieder zuzunehmen….
Und irgendwie hat das dann diesen Strudel in Gang gesetzt…
Und dann hab ich erstmal mit alle möglichen Diäten und Ernährungsformen experimentiert…Achtung: Auch hier, ich schreibe niemandem vor, was er oder sie zu essen hat…ich erzähle meine Geschichte: Eine Zeitlang war es zum Beispiel auch cool, vegetarisch zu essen…bzw. ich kannte Menschen, die einfach cool waren und Vegetarier…und, wenn du mich jetzt aus meiner Schulzeit kennst…dann hab ich damals auch schon gedacht: „Ah, ich muss nur das und das nachmachen und dann bin ich genauso beliebt, cool, erfolgreich, whatsoever….“ Naja, das hat mich ja immer mehr von mir selbst entfernt…Zum Thema Vergleichen habe ich auch bereits einen Beitrag geschrieben….die Nummer 043 – er heißt: „Vergleich dich nicht. Doch, mach's..aber positiv. Wie? Mehr hier.“
Aber zurück, ich hab natürlich auch mit meinem Körper und meiner Ernährung experimentiert, weil ich auf der einen Seite auch dazugehören wollte…also in meinem Umkreis haben sich sehr viele Frauen Gedanken über ihre Ernährung gemacht..und gleichzeitig hatte ich auf der anderen Seite ja auch Angst wieder zuzunehmen, weil in der Bankausbildung hab ich wie gesagt ein bisschen zugenommen..und dann wie gesagt, durch die Trennung war das alles wieder unten und ich hatte Angst wieder zuzunehmen….also hab ich natürlich auch mein Essverhalten kontrolliert– im Sinne von Kalorien oder Punkte zählen.
Auch hier: Nichts gegen oder für irgendwas. Es ist würde ich sagen alles ok, wenn es nicht in die Extremen geht.
Naja und dann hatte ich wieder Phasen, wo mir das Kontrollieren zu krass war und ich dann einfach nur FDH gemacht hab: Friss die Hälfte…dann mal keine Kohlenhydrate…das vertrage ich aber absolut nicht..und auch heute noch nicht…also, wenn ich keine Kohlenhydrate esse, ist mir sofort schwindelig…und damals hab ich immer experimentiert und immer mit dem Blick in den Spiegel und auf die Waage: „Wie sehe ich am besten aus und wie wiege ich damit am wenigsten?“ Alles total bescheuert. Ich weiß.
Irgendwie war mir auch sehr häufig schwindelig und kalt.
Und, wenn ich dann FDH gemacht hab, hab ich auch manchmal nicht FDH gemacht, sondern eher binge-eating…also friss mehr als das Doppelte….den Ausdruck hab ich selbst erfunden gerade….aber im Endeffekt ist es ja das unkontrollierte Essen, alles in sich reinstopfen was gerade da ist, mit dem Ziel einfach nur mal die Kontrolle loszulassen und im Kopf mal kurz dieses ganze Tracken auf Pause zu stellen….Und danach dann natürlich mega in die Selbstverurteilung: „Boah, wie blöd bist du eigentlich?“ Und so weiter und so fort. Ich sag’s dir…Teufelskreis….
Und ich weiß nicht, ob und wie ich da rausgekommen wäre, wenn es mein Körper nicht mir ganz klar gezeigt hätte, dass hier was falsch läuft:
Und zwar: Klar, hat mein Körper mir das durch ständig kalt sein und Schwindel gezeigt…aber ich dachte, dass das normal ist und hab mich halt wärmer angezogen und bei Schwindel hab ich halt einfach mehr gegessen…
So und dann hab ich aber 1 Zyklus meine Tage nicht mehr bekommen…und das, obwohl ich damals noch die Pille genommen habe….und für den ein oder anderen ist das jetzt kein krasses Zeichen..für mich war’s das aber, weil ich gewohnt war, dass mein Körper zu 100% funktioniert…also quasi wie ein Uhrwerk…so und ab dem Punkt war für mich klar: So geht es nicht weiter.
Also hab ich mir erstmal wieder „erlaubt“..und das ganz klar in Anführungszeichen..weil so wirklich erlaubt war es nicht… alles zu essen..und gleichzeitig, deshalb Anführungszeichen…haben sich meine Gedanken nach wie vor ums Essen gekreist: Wann wieviel? …also ich hab weiter getrackt und jeden Tag auf die Waage…aber jetzt eher um zu gucken, dass ich wieder zunehme und gleichzeitig nicht zu viel..und, dass ich noch gut aussehe..aber mein Körper wieder normal funktioniert.
Und mir war klar, dass das mit nur Ernährung optimieren nicht geht…also hab ich richtig krass angefangen zu Joggen…im dualen Masterstudium wurde das zur Sucht.
Angefangen mit normalem Joggen hab ich in der Bankausbildung. Um ehrlich zu sein: Ich hatte nie so richtig Bock zu Joggen aber ich wusste ja, dass das cool ist und außerdem verbrenne ich da am meisten kcal und bleib schlank…und jetzt muss man halt wissen, dass mich Joggen wirklich noch nie interessiert hat…also ich hab in der Schule nicht mal 12 min am Stück Joggen können und den Cooper-Test bin ich lieber geschwommen…
Naja wie gesagt, so richtig eine Sucht..wurde Joggen für mich im dualen Masterstudium…aber auch hier nicht, weil es mir Spaß gemacht hat, sondern meine Gedanken dazu waren „naja…so nehme ich nicht zu viel zu und kann trotzdem einiges essen….“
Also ich musste mich echt zum Joggen zwingen. Deshalb hatte ich zum Beispiel selbst mit mir den Deal, dass ich während dem Joggen Hörbücher höre und nur dann weiterhören darf, wenn ich Joggen bin….total crazy….und, weil das als Ziel & Motivation zum Joggen nicht gereicht hat, bin ich 2015 in Stuttgart Halbmarathon gelaufen. Nachdem ich den allerdings gefinished hatte, dachte ich: „Ok, und was kommt jetzt? Marathon? Naja dafür hab ich irgendwie keine Zeit für’s Training“…wie gesagt: Ich war in meinem dualen Masterstudium…also ich hab beim Daimler gearbeitet, hatte mein Master und abends hatte ich quasi noch einen dritten Job und hab Telefonneukundenakquise für eine Krankenkasse von zu Hause aus gemacht…hab ich unter anderem schon im Bachelor-Studium gemacht..und die waren happy mit mir..also hab ich das weiter gemacht…aber klar, Zeit für Marathon-Lauf-Pensum: Fehlanzeige.
So kam ich zu HIITs und Tabatas…Hochintensive Intervall-Trainings…also beim HIIT so bis ans quasi Maximum der maximalen Herzfrequenz…weiß nicht mehr wieviel das genau waren…hatte natürlich immer eine Pulsuhr an, um das zu tracken…und beim Tabata eben höher, weil die Workouts ja viel kürzer sind. Und dann hat das natürlich einen krassen Nachbrenneffekt….und eins vorweg: HIITs sind super…alles, was ich hier sage..nochmal, ich bewerte nichts…ich erzähle meine Geschichte..und wie bei allem: Wenn man es übertreibt, dann ist es Mist.“ Und in punkto übertreiben: Also ich hab 5-6 x HIITs pro Woche gemacht….
So und jetzt kommen wir aber an den Punkt: Logischerweise werden dabei Muskeln aufgebaut…und jetzt muss ich dazu sagen, dass ich für eine Frau super schnell Muskeln aufbaue…keine Ahnung woran das liegt, vielleicht an meinen Schwimmer-Genen…weiß ich nicht..ist auch egal…
Und schlussendlich ist es ja so, dass mehr Muskeln mehr verbrennen auch im Ruhezustand…nur logischerweise hatte ich dadurch auch mehr Hunger…also Teufelskreis noch schlimmer und weiter noch mehr Essen tracken…und Muskeln wiegen ja auch mehr als Fett…also auch da wieder…Gang auf die Waage: „Ok, wie viel % Körperfett und wie viel Muskelmasse?“..noch mehr Kontrolle also….also es war eine Tortur..ich sag’s dir….und teilweise hat mich das so angekotzt, diese ganze Kontrolle, dass ich dann binge-eating ating (also einfach alles mal sinnlos in sich reinstopfen) gemacht habe…weil ich dann einfach mal die Kontrolle sein lassen konnte….
Genannt hab ich das natürlich nicht binge-eating, sondern Cheat-Days….
Und auch hier: Ich sag jetzt nichts gegen Fitness-Influencer oder dieses Konzept von Cheat Days…ich erzähle meine Geschichte und meine Erfahrungen…und alles ist halt gut..bis zu einem gewissen Punkt, wo es ins Extreme übergeht. Und wie gesagt, ich würde auch nie auf die Idee kommen, irgendjemand meine Meinung aufzuzwängen…ich erzähle meine Geschichte, um dich zu inspirieren und falls sich hier jemand grad in einer ähnlichen Situation wie ich damals befindet, einfach zu sagen, dass du nicht alleine bist und du da rauskommst.
Und gleichzeitig, weil es mir einfach wichtig ist auf dieses Thema aufmerksam zu machen, weil ich weiß, wie krass das sein kann. Und vor allem ja auch, wie sehr man sich selbst verurteilt und sich schämt..und genau deshalb rede ich hier auch ganz offen darüber…
Also…weiter geht’s: Ich hab dann irgendwann mit HIITs aufgehört, weil dann mein duales Studium beendet war und ich wieder mehr Zeit für’s Joggen hatte…wie gesagt…Spaß hat es mir noch immer keinen gemacht..aber naja, die Hörbücher haben es gerettet…und naja mein Körper war dadurch halt schlanker und definierter und ich hab halt nicht so krass Muskeln aufgebaut…und, weil ich schon immer ein Ziel gebraucht hab, hab ich halt auch einfach angefangen auf einen Marathon zu trainieren:
2017 hab ich den auch in Karlsruhe gefinished.
Und ich bin heute noch dankbar für dieses Training. Denn im Zuge des Marathons kam ich mit Mentaltraining das erste Mal bewusst in Berührung und da dacht ich: „Will mich das Leben jetzt eigentlich verarschen?! Wenn ich das alles als Kind und Jugendliche schon gewusst hätte, dann hätte ich meine Schulzeit und mich ganz anders erlebt!!“ Also du siehst, auch mein Marathon war ein Puzzle-Teil auf meinem Weg und perfekt…
So, durch das Marathon-Training hat sich natürlich logischerweise meine ganze Ernährung automatisch umgestellt, weil 4x die Woche dieses Laufpensum…
Nach dem Marathon hab ich aber natürlich wie damals nach dem Halbmarathon wieder aufgehört zu joggen…hatte ja kein Ziel mehr und kein Bock mehr…
Kurz dacht ich noch: „Ok, machst mal ein Triathlon“…aber das hab ich nie…
Logischerweise hat mein Körper aber eine Weile gebraucht, bis er kapiert hat, dass er nicht mehr 4x die Woche laufen muss und demnach auch nicht mehr diese Energie braucht…hab also weiter gegessen als würde ich Marathon laufen…Waage ging nach oben…ich in Angst und Panik…dieses Mal hab ich aber nicht mehr den Fehler gemacht mit so viel krassen HIITs…aber ich hab dann eine Kombi aus HIIT und Schwimmen gemacht….und halt auch weiter getrackt…
Und irgendwann dachte ich: „Warum mach ich das eigentlich alles? Also jetzt mal ehrlich? Diese ganze Optimierung und Perfektionierung meines Körpers?“ Also mal real talk: „Verdiene ich mit meinem Körper Geld? Will ich an irgendwelchen Wettbewerben teilnehmen? Verändert sich irgendwas in meinem Leben richtig krass, ob ich jetzt 5kg mehr oder weniger wiege? Bin ich dann als Mensch wertvoller oder weniger wertvoll?“ NEIN.
Ok, was will ich? „Ich will ein normales Verhältnis zu Essen…so wie damals als Kind und Jugendliche…einfach alles essen, was ich will ohne irgendwas zu zählen oder zu tracken…und genauso mit Sport: Ich will Sport machen und mich bewegen, weil ich Bock drauf hab und nicht, weil ich jetzt heute da und dort essen gehe/ eingeladen bin und jetzt dann die kcal mir erstmal vorverbrennen muss oder danach erstmal Sport machen muss, damit ich die kcal danach verbrenne….“
Du merkst schon alleine, wenn ich dir das erzähle, was für ein Stress da in meinem Kopf stattgefunden hat…und wer so viel Stress in seinem Kopf sich macht wegen Essen und Figur…naja, zeugt jetzt nicht von wirklicher Selbstliebe, Selbstachtung und Selbstwertschätzung.
Als ich das entschieden habe, was ich will, habe ich mich gezwungen nicht mehr zu tracken, nicht mehr auf die Waage zu stehen, mich nicht mehr zu verurteilen, usw. und ja, ich sage bewusst gezwungen…das war am Anfang ein mich zwingen, eben nicht zu kontrollieren….
Irgendwann wurde das dann auch wieder normal…aber und das kann ich sagen: Das war ein Weg. Und es war ein Weg, dass ich erstmal wieder lernen durfte: „Wie fühlt sich denn Hunger an? Wie fühlt sich satt sein an?“ Weil, ich kannte entweder Schwindel oder Übervoll oder ich muss jetzt essen, weil ich Sport machen will…oder ich darf jetzt voll viel essen, weil ich Sport mache / gemacht habe…..
Und ja, ich hab mich auch dazu zwingen müssen, mal kein Sport zu machen….auch crazy…andere haben eher das gegenteilige Problem…aber gut….so war’s halt bei mir….
Also um den Beitrag mal abzukürzen: Ich bin heute frei von dem ganzen Mist. Ich esse alles, ich trinke alles und zwar, das was ich will…ich tracke gar nichts mehr…wie gesagt: Ich hab nicht mal Ahnung wie viel ich wiege….meine Waage ist nur noch im Einsatz, um meine Koffer zu wiegen, wenn ich in Urlaub fliege…aber das ist ein anderes Thema….
So und zum Sport: Ich mach auch nur noch Sport, der mir Spaß macht: Also Schwimmen…wobei das hat sich ja noch nie wirklich für mich wie Sport angefühlt….und ergänzend mach ich seit über 3 Jahren Pole Dance…mit Pole Dance anzufangen war auch für mich ein wichtiges Puzzle-Teil in meinem Leben, weil ich so lernen konnte mich dem Flow meines Körpers komplett hinzugeben und diesem zu vertrauen und somit ein ganz anderes Körpergefühl bekommen habe.
Übrigens, unbezahlte Werbung: Wer das mal testen will: Ich bin bei Pole Dance Stuttgart in Stuttgart-Vaihingen und da gibt es auch Schnupperstunden und es ist ein safe space von liebevollen Trainierinnen und wundervollen Frauen in der Gruppe. Und es gibt keinerlei öffentliche Auftritte oder sonst was.
Weil, ehrlich: Mich hat das am Anfang echt Überwindung gekostet, weil Pole Dance halt immer noch teilweise in eine andere Schublade gesteckt wird als in die Schublade Sport. Und zum weiteren hat mich das krass Überwindung gekostet, weil ich ja Kids & Teens coache und dann noch in Kombi mit Pole Dance in der anderen Schublade..da hab ich halt auch echt gedacht „was denken die anderen?“ Aber genau deshalb erzähle ich das so offen, weil Pole Dance ist, so wie ich es mache, einfach Sport.
Und parallel trainiere ich noch, auch unbezahlte Werbung, im Online-Studio PolePlace, was ich grandios finde, denn ich liebe die Kombi aus offline und online Training zu Hause.
Also momentan sieht mein Sport-Plan so aus: 1x die Woche offline Pole Dance, 1x die Woche online Pole Dance und 1x die Woche Schwimmen…im Hallenbad in Stuttgart-Sonnenberg; auch unbezahlte Werbung und ab Mai im Freibad in Stuttgart-Möhringen; auch unbezahlte Werbung. Gleichzeitig, ja das ist ein grober Plan..aber noch wichtiger: Ich höre auf meinen Körper.
So, das war jetzt ein kurzer Exkurs…aber, ja das werde ich auch oft gefragt, was ich so an Sport mache.
So und zu guter Letzt möchte ich dir aber wie immer noch Tipps für dein Kind mitgeben, wenn du merkst, dass dein Kind sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befindet oder sich zu krass Gedanken um sein Aussehen macht:
Also zunächst mal: Klar, haben meine Mama, mein Stiefdaddy, meine Oma und Opa das gemerkt und sie haben mich ja auch drauf angesprochen…aber, um ehrlich zu sein: Bei diesem Thema…ich hab angepisst reagiert und ich war sofort beleidigt…klar, weil ich ja selbst wusste, dass das nicht richtig ist und ich aber auch keinen Ausweg gesehen habe und mich zudem ja das ganze Überlegen, Tracken, Rumrechnen selbst gestresst hat…und ein Körper, der 5-6 x die Woche Sport machen muss, der hat auch kein reguliertes Nervensystem und geht schnell mal an die Decke, weil der ja eigentlich gern sich mal regenerieren würde….und keine Zeit bekommt….
Also schlussendlich kannst du da als Mama / Papa nicht viel machen, außer deinem Kind energetisch den Raum halten.
Wenn dein Kind allerdings merkt, dass es ihm nicht guttut und da auch wirklich was verändern will, ja, dann ist es natürlich wichtig, sich Unterstützung zu holen….
Und Achtung erneut hier: ich bin weder Ernährungsberaterin noch Sporttherapeut oder irgendwas dergleichen…aber logisch ist es wichtig, hier erstmal in einen geregelten Zustand zu kommen….und da würde ich immer einfach mit der Regel anfangen: Essen, wenn Hunger. Aufhören, wenn satt…Und dann so ein bisschen grob notieren, was man gegessen hat…aber ohne Mengenangabe oder irgendwelche Kalorien..sondern einfach so als Überblick….und dann vor allem ohne Ablenkung essen…damit man sich wirklich aufs Essen konzentriert und auch langsam…dass man wirklich das Essen schmeckt…
Weil, gerade bei binge-eating oder emotionalem Essen, da isst man ja nicht, weil man Hunger hat, sondern, weil man endlich mal die Kontrolle loslassen will oder man isst, um irgendwelche emotionalen Löcher zu stopfen, und so stopft man ja alles in sich rein, was halt gerade greifbar ist und spürt gar nicht, wie das Essen schmeckt….und ob einem das gut tut bzw. ob man jetzt Hunger hat oder nicht….und wann man satt ist.
Aber wie gesagt: Hier bin ich keine Expertin. Holt euch da gern Unterstützung….
Und gleichzeitig möchte ich ergänzen..und hierfür bin ich Expertin: Ist es noch viel viel wichtiger an der eigenen Identität zu arbeiten. Ich geb dir ein Beispiel..aus dem Thema Schule, weil das für alle nachvollziehbar ist: Stell dir vor, dein Kind hat Nachhilfe und es übt und lernt und denkt aber die ganze Zeit über sich: „Ich bin ein schlechter Schüler / ich bin eine schlechte Schülerin.“ Dann ist es klar, dass es deinem Kind deutlich schwerer fällt, seine PS auf die Straße zu bringen…als würde es zum Beispiel denken: „Ich werde jeden Tag besser.“
Und genauso ist es auch mit dem Essen oder dem Sport bzw. dem eigenen Körper….dein Kind darf sich selbst noch mehr lieben…es darf denken: Essen ist gut, Essen ist sicher, denn es nährt meinen Körper…Mein Körper ist das wertvollste, was ich habe, um mich auf diesem Planeten zu erfahren. Also behandle ich mich und meinen Körper mit einer krassen Liebe, Wertschätzung und Respekt….
Das in allen Zellen zu integrieren, ist meiner Meinung nach das Wichtigste in solchen Situationen…aber natürlich nicht nur hier, weil das ist ja Arbeit an der eigenen Identität und somit an der Basis…und das wirkt sich auf jeden Lebensbereich aus.
Weil, sind wir mal ehrlich: Warum hat sich das bei mir erst in der Bankausbildung und im Bachelor-Studium so krass ausgewirkt?
Naja als Teenie hatte ich, wie du weißt, meinen Hauptfokus auf den Noten…also ich war ja in Klasse 10 versetzungsgefährdet…und hab dennoch ein Abi von 2,3 geschafft…Bankausbildung…klar, musste ich lernen…aber naja im Vergleich zum Abi war’s leichter…und Studium: Da konnte ich mir auch nie einen Vorwurf machen, dass ich nicht das Beste gegeben hätte….demnach war jetzt bei der Optimierung der Körper dran…
Ich hab somit auf meinen Körper meine mangelnde Selbstliebe, mein Kontrollzwang und meinen Perfektionismus projiziert…mit dem Fokus: Noch besser und schöner aussehen….
Und auch da: Ich habe ja auch schon in der Jugend ständig geguckt: „Ok, was machen die anderen, also die besonders Coolen anders…so und dann hab ich versucht, das nachzumachen…und so war es halt auch irgendwann cool Diäten zu halten, seine Ernährung zu kontrollieren, uvm.
Wäre ich all diese Muster mal als Jugendliche angegangen oder eben als Kind vorbeugend, bin ich mir sicher, dass ich das nicht erlebt hätte.
Und deshalb hier auch mal generell als Impuls zum Schluss zum Essen: Wir ernähren uns nicht nur vom Essen, das wir essen, sondern auch durch das Trinken, durch die Atemluft, durch die Gedanken und die Gefühle…
Und jetzt kennst du meine Geschichte…und, was ich sagen kann: Egal, wie super man aussieht.., viel wichtiger ist doch, dass man mit sich im Reinen ist… und das einfach ausstrahlt…also mit seinen Gedanken und Gefühlen im Einklang ist…das ist, was ich heute als Schönheitsideal bezeichnen würde…strahlt die Seele von Innen, dann strahlt auch der Körper im Außen. Und das ist viel schöner, nachhaltiger und automatisch attraktiver als den Körper in irgendwelche Zahlen, Daten und Fakten reinzupressen.
Und was ich damit halt auch nur wieder basieren auf meiner Geschichte sagen kann: Es strahlt sich wirklich auf jeden Lebensbereich aus, wenn wir nicht hinblicken, dann Teufelskreis und, wenn wir den Mut haben hinzublicken etwas zu verändern, dann Engelskreis.
Schlussendlich, geht es also viel viel mehr darum, dass wir uns um unsere Gedanken- & Gefühlswelt kümmern. Dann kommt alles andere quasi nahezu automatisch, weil wir ganz andere Dinge in unser Leben ziehen.
So und das war jetzt die Geschichte meiner Essstörung und Sportsucht und meine Tipps.
Und, wenn du mich als Coach für dein Kind willst, egal, ob vorbeugend, nachsorgend oder mittendrin, ergänzend zum Beispiel zu einer Therapie..und auch egal zu welchem Thema, weil naja…es gibt fast nichts, was ich nicht schon selbst erlebt habe oder mit meinen Kunden gelöst habe….du findest alle Infos auf der Website.
Und bei Fragen, schreib mir einfach oder sichere dir dein kostenloses Beratungsgespräch.
In diesem Sinne: Alles, alles Liebe, deine