Meditation, Mentaltraining und Fantasiereisen
Ich habe vor einer Woche eine Nachricht bekommen, ob ich bitte mal erklären könnte, was Meditation, Mentaltraining und Fantasiereisen sind und wie diese sich unterscheiden und wie vor allem auch Kinder davon profitieren können? Diesem Wunsch komme ich natürlich sehr gerne nach. Mir selbst liegt das Thema sehr am Herzen, weil es mein komplettes Leben gewandelt hat. Und da ich die Kraft dahinter selbst so intensiv erlebt habe, setze ich Fantasiereisen auch sehr gerne bei meinen Coachees ein.
Was sind die Unterschiede von Meditation, Mentaltraining und Fantasiereisen?
Lass uns zunächst einmal schauen, was Meditation bedeutet? Meditation
bedeutet nichts anderes als, dass du deinen Fokus bewusst auf eine Sache, wie zum Beispiel deinen Atem, lenkst. Das Ziel
einer Meditation ist es, den Geist zu beruhigen, zu verlangsamen und folglich dein gesamtes System zu stärken. Meditation kann somit auch jede x-beliebige Tätigkeit
sein, solange du diese bewusst ausführst. Bewusstes Spazieren gehen, Kochen oder Putzen können somit auch eine Art von Meditation sein. Meditation ist folglich ein Überbegriff für Fantasiereisen und Mentaltraining.
Was sind jetzt aber die Unterschiede zwischen Fantasiereisen und Mentaltraining?
Vielleicht hast du schon mal von Mentaltraining gehört. Das Mentaltraining
kommt ursprünglich aus dem Hochleistungssport. Hochleistungssportler und Olympiasieger sagen immer wieder – „Sieg oder Niederlage wird zwischen den Ohren entschieden“. Und jetzt frage ich dich - was sitzt zwischen unseren Ohren? – unser Gehirn. Und auch ich selbst habe diese Erfahrung, dass über Erfolg und Nichterfolg unser Gehirn entscheidet, gemacht - nämlich als ich meinen ersten vollständigen Marathon gelaufen bin.
Im Mentaltraining werden also die Gedanken bewusst ins Positive gelenkt, sodass dann im Außen auch die positiven Dinge – der Sieg – angezogen werden. Im Leben können wir nur das erreichen, was wir uns vorstellen können und auch fühlen können. Das ist so, weil unser Gehirn nicht zwischen Wirklichkeit und Vorstellung unterscheidet. Deshalb: Erfolg und Selbstvertrauen beginnt im Kopf und je früher dein Kind damit anfängt, umso leichter wird es dein Kind im Leben haben.
Mentaltraining
kann aber auch durchaus anstrengend
sein. Ein gutes Tool, welches die Anstrengung rausnimmt, sind Fantasiereisen
oder auch sogenannte Traumreisen. Innerhalb der Traumreise tauchen wir in andere faszinierende Erlebniswelten
ab. Und wer kann das Abtauchen in andere Welten aufgrund der enorm ausgeprägten Vorstellungskraft am besten? – Unsere Kids und Teens. Der Vorteil durch das vollständige Abtauchen und sich fallen lassen ist, dass eine Fantasiereise direkt im Unterbewusstsein wirkt. Daher ist es auch völlig in Ordnung, wenn das Kind dabei einschläft oder nichts davon mitbekommt. Das Unterbewusstsein erfährt alles und das ist das Wichtigste. Warum ist das so? Von allen Informationen, die wir den ganzen Tag aufnehmen, bekommt unser bewusster Verstand nur etwa 5 % mit. Alles andere an Informationen wird unbewusst verarbeitet. Wie du Dir jetzt vielleicht denken kannst, ist daher die Arbeit mit dem Unterbewusstsein ein ganz wichtiger Bestandteil, damit Coaching langfristig und nachhaltig erfolgreich wirkt. Und ein Tool, mit welchem dein Kind intensiv mit seinem Unterbewusstsein zusammenarbeiten kann, sind die Fantasiereisen. Das ist unter anderem ein Grund, warum ich diese Technik in meinen Coachings auch so gerne einsetze und die Kinder es lieben.
Nachdem wir jetzt die Unterschiede von Meditation, Mentaltraining und Fantasiereise geklärt haben, stellst du Dir jetzt vielleicht die Frage, wie solch eine Traumreise bzw. Fantasiereise denn abläuft. Das wollen wir jetzt klären.
Wie läuft eine Fantasiereise ab?
Zunächst einmal legt sich das Kind hin. Dann versetze ich das Kind mit verschiedenen Techniken in einen ganz entspannten Zustand, sodass es sich voll und ganz der Geschichte öffnen kann. In der Geschichte reisen wir dann in fremde Welten. In den meisten Fantasiereisen gibt es eine Hauptfigur. Diese und auch den Ort, den wir bereisen, wähle ich entsprechend den Hobbys und Vorlieben deines Kindes. Dies hat den Vorteil, dass sich dein Kind an dem Ort wohlfühlt und sich mit der Hauptfigur identifizieren kann. Die Identifikation
deines Kindes mit der Hauptfigur ist der Hauptfaktor für den Erfolg der Fantasiereise. Diese Hauptfigur begegnet dann den verschiedenen Herausforderungen, die dein Kind im Alltag hat und überwindet diese mit Leichtigkeit. Folglich steigen das Selbstvertrauen und die innere Kraft deines Kindes. Diese neue Power zeigt sich dann auch im alltäglichen Leben deines Kindes – das Selbstvertrauen deines Kindes wird kontinuierlich steigen und dein Kind wird immer mehr seine Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen können.
Und gerade das Fühlen der eigenen Gefühle und das Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse sind in der heutigen Zeit so wertvoll. Viele Kinder haben aufgrund der Reizüberflutung verlernt, wirklich zu fühlen, da sie oft nur im Außen sind.
Wenn dann Gefühle aufkommen, die unsere Kinder nicht deuten können oder nicht wissen wie sie damit umgehen sollen, dann sind sie regelrecht überfordert. Vielleicht sind sie sogar so überwältigt von ihren Gefühlen und fühlen sich unterlegen oder ohnmächtig, da sie keine Ahnung haben wohin mit dieser Gefühlsenergie. Folglich kann es sein, dass sie die Gefühle einfach rauslassen, vielleicht auch an anderen. Wenn das Kind seine Gefühle rauslässt, fühlt es sich so, als könnte es zumindest sein Umfeld kontrollieren. Dadurch befreien sich die Kinder gefühlt aus der unterlegenen und ohnmächtigen Situation. Dass dies nicht der optimale Umgang mit Gefühlen ist und es bessere Wege gibt, ist denke ich uns allen klar. Aber dein Kind weiß das nicht und darf den Umgang mit seinen Gefühlen erst erlernen und genau da setzen Fantasiereisen an.
Was sind weitere Vorteile von Fantasiereisen?
Neben dem Aufbau des Selbstvertrauens, dem Wahrnehmen der eigenen Gefühle und Bedürfnisse
können Traumreisen auch bei vielen anderen Themen wichtig sein. Zum Beispiel kann mit deinem Kind zusammen, wenn es sich über sein Verhalten in bestimmten Situationen aufgeregt hat, neue Verhaltensweisen eingeübt werden. Wenn z.B. dein Kind ein Thema damit hat, schlecht Nein sagen zu können, weil dein Kind es beispielsweise allen recht machen will und deshalb sehr gestresst ist, kann das Nein-Sagen trainiert werden. Weiterhin können durch Fantasiereisen Schüchternheit, Ängste (z.B. vor Prüfungen), Schlafprobleme, Schulverweigerung, uvm. überwunden werden. Wodurch dann die Konzentrationsfähigkeit, das Selbstbewusstsein, die Begeisterungsfähigkeit und das Finden des inneren Gleichgewichts gesteigert werden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dein Kind sukzessive so negativen Gedanken wie z.B. „Ich schaffe das nicht“, „ich kann das eh nicht“, „ich traue mir das nicht zu“, ich habe Angst davor“ in positive und bestärkende Gedanken verändert, wie z.B. „Ich schaffe das“, „ich vertraue mir und deshalb bekomme ich das irgendwie hin“, „ich darf Angst davor haben, aber ich bin mutig und deshalb mache ich es einfach“.
Du siehst, Fantasiereisen sind ein sehr sehr kraftvolles Tool. Aufgrund dessen wende ich es nahezu täglich in meinen Coachings an.
Nichtsdestotrotz möchte ich hinzufügen, dass mentales Training und Fantasiereisen keine medizinische oder therapeutische Behandlung ersetzen, sie ergänzen sich jedoch prima.
Vielleicht fragst du dich jetzt, ja und wie kann ich meinem Kind auch ohne einen Coach die Vorteile von Fantasiereisen näherbringen? Am einfachsten gelingt dies durch Meditation - dazu kommen wir jetzt.
Meine 5 Alltagstipps – Wie kannst du deinem Kind oder deinem Teenie Meditation näherbringen?
- Gehe mit gutem Beispiel voraus, indem du selbst meditierst – Kinder lernen durch Nachahmung.
- Beachte die durchschnittlichen unterschiedlichen Konzentrationsspannen
passend zum Alter deines Kindes. Faustregel für die Meditationszeit: Das Alter deines Kindes plus 1 Minute. Ist dein Kind also 12 Jahre alt, dann sollte es 13 Minuten meditieren. Nicht zu lang, weil Meditation für dein Kind nicht anstrengend sein soll
- Nimm den Druck raus
und erwarte nicht so viel. Dein Kind wird sich nicht von heute auf morgen zu einem Buddha oder einem Mönch entwickeln. Meditieren dauert einfach seine Zeit. Daher fang lieber mit kurzen Zeiten an. Wenn dein Kind merkt, dass es ihm guttut, dann möchte es von sich aus länger meditieren
- Fang einfach an: Dein Kind soll sich zunächst auf seinen Atem konzentrieren
– tief ein und ausatmen. Wenn dein Kind kleiner ist, dann lass es sich am besten hinlegen und lege irgendetwas auf den Bauch deines Kindes und sag ihm, dass es beim tiefen Atmen sehen soll, wie sich der Gegenstand auf und ab bewegt. Wenn dein Kind schon älter ist, dann kannst du ihm zum Beispiel Musik anmachen, es soll sich hinsetzen und sich auf das Ein-und das Ausatmen konzentrieren. Falls das deinem Kind schwerfällt, dann sag ihm, dass es während des Einatmens zum Beispiel von 1 bis 6 zählt und beim Ausatmen von 6 bis 1 zählt.
- Lass deiner Fantasie freien Lauf
und passe die Technik dem Alter deines Kindes an.
Falls du noch weitere Infos über dieses Thema haben möchtest oder Fragen hast, dann kontaktiere mich sehr gerne.
Ich habe hier
eine kostenlose Fantasiereise
für dein Kind entwickelt. Diese schenke ich dir und deinem Kind. In dieser Fantasiereise geht es darum, dass dein Kind lernt Prüfungsängste zu überwinden und in Klassenarbeiten mental fit ist. Viel Spaß damit.
Viele Grüße und bis bald,
Deine